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Im Auge des Sturms

  • Autorenbild: Ulrike Hoop
    Ulrike Hoop
  • 5. Jan.
  • 2 Min. Lesezeit

Ein Leben mit einer psychischen Erkrankung

Gedanken einer Betroffenen - Bärbel, 81 Jahre


Seit rund 40 Jahren interessiere ich mich für die verschiedenen Themen, wie Schizophrenie, die anscheinend 100 verschiedene Gesichter haben kann. Heute weiss ich von mir, genau wie und durch was, meine Art – Depression mit allen möglichen körperlichen Störungen vor 50 Jahren begann.


Zum Beispiel: war der Auslöser eine Ehekrise, die sich erst in einer mittelschweren Depression und Suchtverhalten, dann in verschiedenen Bildern meiner Lebensgeschichte zeigte und schlussendlich bis hin zu Wahnvorstellungen in mehreren Psychosen endet. Mein Glück?


Ich wusste und spürte genau, dass mit mir etwas nicht mehr stimmte und meine Nerven lagen total blank. Ich litt an Verfolgungswahn und unsäglichen Höllenschmerzen. Ich schrie förmlich nach Hilfe!

Doch niemand hörte und verstand meine inneren, verzweifelten Hilferufe. Wie auch?

Heute weiss ich, dass sich diese versteckten Hilferufe bei jedem anders äussern. Bei mir zum Beispiel in körperlichen Schmerzen, innerer Wut bis hin zu Aggressionen usw.

Hier nun, dass für mich wichtigste Zitat einer Erklärung aus der Lebensschule von Walther H. Lechler* meinem Lehrer.

„Depression ist gefrorene Wut

und gelernte Hilflosigkeit!“

 

Dieses Zitat traf mich damals sehr, weil ich sofort merkte, dass es genau auf mich zutraf. Bei mir war es vor allem meine totale Hilflosigkeit, die mich getroffen hat. Früher war ich so kreativ, hatte eine tolle Lebenseinstellung. Dann kam nach und nach die Wut, auf alles und jeden, weil niemand mehr meine Sprache verstand.

 

Ich fing an mich mit den Gehörlosen zu vergleichen, da gibt es extra eine Ausbildung dafür, für die Menschen die Gebärdensprache lernen wollten und siehe da, sie konnten die Menschen dann plötzlich verstehen.


Meine Fragen waren:

Warum gibt es in der Psychiatrie oft keine richtige Aufklärung über die Krankheit?

Verhaltenstherapie was ist das? Für mich hiess, dass damals, verhalte dich und sprich so, damit man dich verstehen kann.

Krankheitseinsicht, was bedeutet das eigentlich – „Du bist so wie du bist nicht richtig“

wenn ich tue, was der Arzt sagt oder Medikamente nehme?


Welcher enorme Anspruch an mich.

 

Woher weiss der Helfer, ohne mich zu fragen, was ich brauche, was mir wirklich fehlt um gesund zu werden und überhaupt zu einem guten und zufriedenen Leben zu kommen?

 

Bärbels Wunsch 

Bärbel würde es grosse Freude bereiten, wenn sie Interessierte findet, die ihre Psychose-Bilder, nach ihrer genauen Beschreibung in irgendeiner Art und Weise (z.B. PC, Karikatur, etc.) darstellen könnte. Zudem sucht sie interessierte und geduldige Menschen die ihr am PC noch viele Tipps und Tricks beibringen können.

Sie würde gerne in psychiatrischen und psychosomatischen Klinken, als Betroffene, Infos anbieten am liebsten mit einer bildlichen Präsentation.

Wer Bärbel bei dieser wichtigen Arbeit unterstützen möchte, kann sich bei Ihr melden. Sie freut sich sehr von euch zu hören.

 

Bärbel Bargetze, Hofistrasse 22, FL-9497 Triesenberg / Telefon : +423 268 39 48

 

 

Walther H. Lechler ( 24. Juli 1923, † 22. Dezember 2013) war ein deutscher Psychiater und Psychotherapeut. Er war Begründer des Bad Herrenalber Modells, eines psychotherapeutischen Gemeinschaftskonzeptes für psychisch erkrankte Menschen.





 

 
 
 

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